Über den freien Willen) ist eine Streitschrift von Erasmus von Rotterdam aus dem Jahr 1524. Andreas Main: Luther contra Erasmus oder Erasmus contra Luther. Als die Reformation auch in seiner Heimat um sich greift, macht dieser sich auf Der Wille des Menschen ist versklavt, unter Satans Gewalt – Luther (S.76): Der freie Wille oder das menschliche Herz steht so sehr unter Satans Gewalt, dass der Mensch, wenn nicht Gottes Geist ihn durch ein Wunder erweckt, von sich aus die Wahrheit weder sehen noch hören kann, auch nicht, wenn sie deutlich in sein Auge und Ohr dringt und wie mit Händen zu greifen ist. Der lateinische Originaltitel lautet „De libero arbitrio“. Er muss Gott oder er muss dem Teufel dienen. Dieses (Eigen-)Lob hat sie aber auch verdient, nicht zuletzt deshalb, weil sie das Leben der Menschen fröhlicher und le­bens­wer­ter macht. Auf dem Reichstag in Worms 1524 kam es zum endgültigen Bruch zwischen den beiden Wegbereitern der Reformation. Es bliebe kein Raum für Verdienst und Schuld, für Lohn und Strafe. Du bedenkst nicht, was alles du dem freien Willen zutraust, wenn du sagst, dass diese Kraft sich dem Guten zuwenden könne. Erasmus von Rotterdam (1465 oder 1466 bis 1536), der wohl bedeutendste der Humanisten, hat stets vermieden, in dem Konflikt zwischen Luther und dem Papst eindeutig Partei zu ergreifen. Die Frommen sind mit ihr zufrieden. Desiderius Erasmus Roterodamus (/ ˌ d ɛ z ɪ ˈ d ɪər i ə s ɪ ˈ r æ z m ə s /; English: Erasmus of Rotterdam; [note 1] 28 October 1466 - 12 July 1536) was a Dutch philosopher and Christian scholar who is widely considered to have. und ¨ubersetzt von W. Welzig. Der Denker aus Rotterdam war in der antiken Philosophie gut gebildet, während Luther allein auf die Bibel setzte. Erasmus (Desiderius) von Rotterdam wurde zwischen 1465 und 1469 geboren und wirkte bis zu seinem Tod im Jahr 1536 als Theologe, Priester, Philologe, Schriftsteller und Philosoph. Er muss mit seinem Wollen, mit seiner Neigung stets die gleiche Richtung verfolgen. Er ist wie ein Pferd, das einen Reiter haben muss. Ich weiß jetzt, dass meine Seligkeit von seinem und nicht von meinem Willen abhängt. […] Hier ist nicht von Zwang die Rede, als würde der Mensch beim Kragen genommen wie ein Dieb oder Räuber, der zum Galgen geführt wird. Niemand bezweifelt, dass in Gott vieles verborgen ist, was wir nicht kennen. Berühmtwerden und Berühmtsein im frühen 16.Jahrhundert am Beispiel des Erasmus von Rotterdam (rst 158), Münster 2013, 157. […]. ): Gott und die heilige Schrift sind so wenig dasselbe, wie der Schöpfer und die Schöpfung. Im Alter von 14 Jahren verlor er seine Eltern und trat nach seiner Schulzeit ins Augustinerchorherrenstift Steyn bei Gouda ein. Was soll jetzt der tun, der nicht weiß, was für Kräfte das sind und was diese Kräfte vermögen, was sie erleiden müssen, was sie erstreben können, was sie ausrichten können und wo ihre Möglichkeiten eine Grenze haben? Der Mensch tut das Böse (und Gute) nicht wider Willen – Luther (S.53f): Der Mensch tut das Böse […] nicht wider Willen, vielmehr freiwillig und gern, wenn nicht der Geist Gottes ihn beseelt. Was tatsächlich geschieht und was geschehen kann, das muss durch Worte ausgedrückt werden, die in Wirklichkeitsform gesetzt sind. Was Erasmus in seinem Schlusswort ausführt, ist nur Wiederholung: Wenn Luthers Ansicht die richtige wäre, würden die vielen Gebote, Drohungen und Verheißungen vergeblich sein. Darum habe ich Gelegenheit, meinen Glauben zu üben. Luther weigerte sich, seine Überzeugungen zu widerrufen. Das ist die erste Aufgabe aller christlichen Erkenntnis. Wenn man eine Notwendigkeit meint, die von Unveränderlichkeit herrührt, stimmt es nicht. Doch Gott hat mir die Sorge um meine Seligkeit abgenommen. von Otto Schumacher], Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1937. Aus diesen Gründen wird von fast allen festgestellt, dass es einen freien Willen gibt, der aber – damit aller menschlichen Hoffart vorgebeugt werde – ohne die dauernde Gnade Gottes unwirksam ist. Man muss […] bis zum Äußersten gehen und sagen, dass es überhaupt keinen freien Willen gibt. Aufl. Wenn ich die Art, die Reichweite und das Maß meines Könnens und Handelns in Bezug auf Gott nicht kenne, dann ist mir ebenso ungewiss und unbekannt auch die Art, die Reichweite und das Maß dessen, was Gott mir gegenüber vermag und tut. Erasmus Desiderius von Rotterdam wurde zwischen 1464 und 1469 in Rotterdam geboren. […] Gleichwohl behaupten diese Worte fest, es gebe Kräfte in uns, es gebe ein Streben mit allen menschlichen Kräften, es gebe eine Barmherzigkeit Gottes und die Möglichkeit, sich um sie zu bemühen, es gebe einen von Natur gerechten, von Natur gütigen Gott usw. Kopernikus entdeckte, dass die Erde um die Sonne kreist, Gutenberg entwickelte den Buchdruck und Martin Luther erschütterte mit seinen 95 Thesen das Kirchenfundament. Tatsächlich erlangte sein Katechismus große Bekanntheit, seine Schrift „Vom unfreien Willen“ geriet jedoch leider nur allzu oft in den Hintergrund. Wenn Gott ihn reitet, geht er wohin Gott will. Nun kann etwas nicht tiefer verborgen sein, als wenn es als das Gegenteil von dem, was es ist, empfunden und erfahren wird. Die Unzweckmäßigkeit der Verkündigung eines unfreien Willens – Erasmus (S.16): Nehmen wir also einmal an, es sei in irgend einem Sinne wahr – was Wiklif gelehrt und Luther bekräftigt hat – dass alles was wir tun, nicht aus freiem Willen, sondern aus reiner Notwendigkeit geschehe: was könnte unzweckmäßiger sein als die öffentliche Bekanntgabe dieser widersinnigen Behauptung? Erasmus wendet die Text-Analyse auf die Heilige Schrift an, wie es seine Kollegen bei antiken Es entspricht dem Naturell der Narrheit, selbst ihr Loblied anzustimmen – da niemand sonst dazu bereit ist. 1988. Was soll ich dazu sagen, Erasmus? Dafür korrespondierten sie ab 1519 miteinander und machten ihre Briefe auch der interessierten Öffentlichkeit zugänglich. ): Doch wir hören von dir ein Gleichnis: Wenn man jemandem, der am Scheideweg steht, sagte, er sehe zwei Wege vor sich und solle wählen, welchen er wolle, so würde man ihn verspotten, falls nur der eine offen stände. Er kann jedoch seinen Willen, seine Bereitwilligkeit, seine Lust oder Neigung, die ihn handeln lässt, aus eigener Kraft nicht aufgeben, nicht bezwingen, nicht ändern. Wenn diese meint, es werde der Mensch durch ein unerfüllbares Gebot verspottet, sagen wir dagegen, er werde dadurch ermahnt und angetrieben, seine Ohnmacht einzusehen. Auf diese Weise werden – wenn nicht alle – so doch einige, ja viele Menschen selig; während der freie Wille nicht einen Menschen vor dem ewigen Verderben retten kann. Dann wäre es richtiger gewesen zu sagen: „Wenn ich (Gott) will…“ und „wenn ich nicht will…“ […] Mit den Worten „wer will“ wird stets der freie Wille angesprochen. Auf diese Mittelstraße lassen wir uns nicht ein, denn auf ihr kommt man nicht weiter. – Hier kommt in Betracht, was ich über die Beweisführung der irdisch gesinnten Vernunft gesagt habe. Jeder, der den Kern der Theologie Luthers verstehen will, sollte den Streit zwischen den beiden Gelehrten nachvollziehen. […] Zum Wesen des Christentums, wie du es beschreibst, gehört es unter anderem, dass wir unsere sämtlichen Kräfte anspannen sollen. Dieses methodische Vorgehen stellte schon alleine deswegen eine Provokation dar, da man im Mittelalter davon ausging, dass die Bibel unmittelbar Gottes Wort beinhaltete und nicht der Textkritik historischer Texte bedurfte. Alle feiern in seinem Jubeljahr Martin Luther und seine Reformation. Erasmus von Rotterdam lebte in einer Zeit der großen geografischen, technischen und weltanschaulichen Umbrüche. Sendung und Lebenssinn Erasmus von Rotterdam, einstmals der größte und leuchtendste Ruhm seines Jahrhunderts, ist heute, leugnen wir es nicht, kaum mehr als ein Name. Er tut es notwendig, jedoch nicht gezwungen. […] Die gottlosen Sophisten – deren Sprache auch du, Erasmus, hier redest – haben jedoch verbreitet, dass in der Schrift einiges unverständlich und dunkel sei. Gottes Wort darf nicht verdreht werden – Luther (S.126-131). Dem Menschen steht ein freier Wille dem gegenüber nicht zu, das höher als er, sondern nur dem gegenüber, das niedriger als er ist. Unsere Selbsterkenntnis, unsere Gotteserkenntnis und die Ehre Gottes stehen hier in Frage und auf dem Spiel. Er korrespondierte mit vielen wichtigen Denkern und Gelehrten seiner Zeit, wie Thomas Morus und John Colet. Die deutsche Ubersetzung des Damit hat er den Leuten die Bibel verleidet. Zweitens: „Der Glaube ist ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht“ (Hebr 11,1). 31. Das ist vollkommen deutlich. Wirkliches Interesse an Martin Luther wird bei Erasmus von Rotterdam sowie allen Gelehrten, durch die Veröffentlichung seiner 95 Thesen am 31.10.1517 erweckt. Die Notwendigkeit (ohne Zwang) von Judas Verleugnungstat – Luther (S.149): Wir erörtern nicht, ob Judas willentlich oder gegen seinen Willen zum Verräter wurde. Erasmus von Rotterdam bleibt trotz seiner Kritik sein Leben lang Mitglied der katholischen Kirche. Darauf antworte ich: Gott will, dass solche Sachen verbreitet werden. Neue Bibelübersetzung – eine Provokation! Diese Antwort sollte eigentlich genügen. […] Die Heilige Schrift bezweckt doch fast nichts anderes als Bekehrung, Eifer und Besserung. Man erfährt also nicht, was Gottes Barmherzigkeit und was der menschliche Wille vermag. In der Sache eins: Kritik an Korruption und Ablasshandel. Dann gibt es keine „Widersprüche der Schrift“. setzt Evangelium21 Impulse, durch die Gemeinden gestärkt werden. 1Kor 13,12). Auch ich habe das alles zu meinem großen Leidwesen viele Jahre lang durchmachen müssen. ): Von mir selber bekenne ich: Wenn ich zu wählen hätte, wünschte ich mir keine Willensfreiheit. Erasmus von Rotterdam Warum wird ein katholischer Gelehrter in einer reformierten Kirche beigesetzt? Auf seiner griechischen Erstausgabe basierte Luthers deutsche Übersetzung des Neuen Testaments. Nach Luthers Auffassung war jede Tat des Menschen durch Gott vorherbestimmt. Wenn wir das nicht wissen, dann wissen wir überhaupt nichts vom Christentum und sind schlimmer als alle Heiden. Lächerlich wäre es allerdings, jemanden zur Wahl aufzufordern, der nicht imstande wäre, sich hierhin oder dorthin zu wenden; das wäre gerade, als wollte man einem, der am Scheidewege steht, sagen, er sehe zwei Wege vor sich und solle wählen, welchen er wolle, – während dagegen nur ein Weg für ihn gangbar wäre. In ihr sind wesentliche Kernpassagen beider Werke erfasst und einander gegenübergestellt. Wer sich einbildet, er selber könne etwas, und sei es auch noch so wenig, für sein ewiges Heil tun, der beharrt noch im Glauben an sich selbst, der verzweifelt an sich selbst noch nicht ganz. Luther, Martin – An Erasmus von Rotterdam. Diesen deinen Worten fehlt Christus und der heilige Geist. Doch dies allein füllte ihn nicht aus; er wollte reisen: Von Paris nach Belgien und London, später als Gelehrter nach Basel und Freiburg. Der Reformator hatte sie im Jahr 1525 als Antwort auf die Abhandlung „Vom freien Willen“ des Humanisten Erasmus von Rotterdam geschrieben, die dieser ein Jahr zuvor verfasst hatte. […] Die Diatribe macht uns den gewiss gut gemeinten Vorschlag, man solle die Mittelstraße wählen und dem freien Willen „ein klein wenig“ einräumen. dazu Phil 2,13)? – Verstehst du auch, liebe Diatribe, was du sagst? Das ist eine natürliche Folge wie die: Wenn du im Wasser untergehst, ertrinkst du; wenn du ans Land schwimmst, bist du gerettet. Ich kann es nicht. Denn der Humanist, der zeitlebens Katholik blieb, legte am Rheinknie die Basis für den Durchbruch von Luther und Zwingli. ∗ Vermutlich 28.10.1466 (Desiderius Erasmus) wahrscheinlich in Rotterdam, 11./12.7.1536 Basel. Historische, theologische und pädagogische Beiträge zu deren Wechselwirkung (Arbeiten zur Historischen und Systematischen Theologie, Band 3), 2001, S. 47–54. Du […] lässt den freien Willen nach beiden Seiten gleich stark sein, so dass er aus eigener Kraft, ohne die Gnade, sich ebenso zum Guten wenden wie von ihm abwenden kann. Die Selbsterkenntnis soll den Menschen zerschlagen, in Bestürzung versetzen, auf die Gnade vorbereiten und ihn zu Christo treiben, der ihn selig macht. Warum solche Lehre verkündigt werden muss – Luther (S.51f. Gott wirkt alles in allem. Erasmus, Wegbereiter von Zwingli und Luther 2016 ehrt die Reformationsstadt Basel Erasmus von Rotterdam. ): Humanismus und Reformation. Statt nach dem Grund des göttlichen Willens zu fragen, soll man Gott anbeten und seinen Willen ehren. Erasmus von Rotterdam war bekennender Pazifist und verurteilte alles Kriegerische. Per Brief, nicht persönlich. Alles muss auf Gott zurückgeführt werden. Wer dagegen nicht daran zweifelt, dass er ganz vom Willen Gottes abhängt, wer also völlig an sich selbst verzweifelt und nicht von selbsterwählten Werken, sondern allein vom Wirken Gottes sein Heil erwartet, der ist der Gnade am nächsten. […] Der Wille kann sich nicht verändern. Martin Luther, Vom unfreien Willen [übers. Ein Bild, das Luther gerne verwendete, verdeutlicht seine Position: „Der menschliche Wille ist ein Pferd, das vom Teufel geritten und von Gott gelenkt wird.“. Ausgew¨ahlte Schriften, Bd.I, ed. Das ist die Erfahrung aller Werkgerechten. Erasmus Desiderius von Rotterdam wurde als unehelicher Sohn des Goudaer Priesters Rotger Gerard und seiner Haushälterin, einer Arzttochter, zwischen 1464 und 1469 in Rotterdam geboren. ): „Ich habe dir vorgelegt den Weg des Lebens und den Weg des Todes. Der Reformator hatte sie im Jahr 1525 als Antwort auf die Abhandlung „Vom freien Willen“ des Humanisten Erasmus von Rotterdam geschrieben, die dieser ein Jahr zuvor verfasst hatte. […] Könnte ich mit der Vernunft begreifen, dass Gott barmherzig und gerecht ist, dann brauchte ich keinen Glauben. Es liegt jetzt alles nicht an unsern Werken und Verdiensten, sondern allein an seiner Gnade und Barmherzigkeit. Lohn oder Strafe als Folge des willentlichen Tuns – Luther (S.116f.). Darum tut er niemandem Unrecht und handelt niemals blind, mag es uns auch oft so scheinen. Darum müssen solche Sachen gepredigt und verbreitet werden. Ich möchte nicht die Möglichkeit haben, mich um meine Seligkeit selber zu bemühen. Die Aufforderungen, Verheißungen und Ermahnungen Gottes – Erasmus (S.34ff. ): Der freie Wille ist ein göttlicher Titel. Er wird selig oder er wird verdammt, ohne es ändern zu können. Christus selbst sagt, dass vom jüngsten Tage niemand außer dem Vater weiß (Mk 13,32). Dem freien Willen etwas, der Gnade das meiste – Erasmus (S.87f.). Die Narrheit ist das Kind Bei jedem Werk, das ich vollbrächte, bliebe das quälende Bedenken: wird es Gott gefallen? Neben Philipp Melanchthon gilt Erasmus von Rotterdam als der berühmteste Humanist seiner Zeit. Diese Frage ist nicht überflüssig – Luther (S.31): Es ist […] nicht unfromm, vorwitzig und überflüssig, es ist vielmehr heilsam und notwendig für einen Christen zu wissen, ob sein Wille etwas oder nichts zu seinem Heil ausrichten kann. Juni 1530 ruft Kaiser Karl V. in Augsburg den Reichstag zusammen, mit der Absicht, die Spaltung zu verhindern, aber vergebens: Die Hoffnung des Humanisten Erasmus von Rotterdam auf innere Reformen und die Einheit aller Christen erfüllt sich nicht. Gottes Unveränderlichkeit ist unser einziger Trost – Luther (S.37): Unser Glaube wäre hin, die Verheißungen Gottes, überhaupt alle Worte der Gottesbotschaft wären für uns nicht mehr vorhanden, wenn wir deine Lehre, deinen Glauben annähmen, dass wir von der Vorsehung Gottes und von der Notwendigkeit alles Geschehens nichts zu wissen brauchen. Die Antwort kann nur lauten: Erasmus wurde Das Bemühen des Moses und des Gesetzgebers dagegen ist es, dem Menschen durch das Gesetz das eigene Elend zu offenbaren. ): Du fragst, ob es nicht bedenklich, ob es wirklich notwendig sei, Sachen zu verbreiten, die so viele üble Folgen haben. Luther zieht dadurch vor allem den Zorn der päpstlichen Kirche auf sich, die ihre Lehren in Gefahr sieht. Während der Wittenberger Reformator eine „harte Linie“ gegen das Papsttum vertrat, setzte sich der große Humanist für „innere Reformen“ ein und bat Luther in einem Brief am 30. Erasmus von Rotterdam gilt neben Philipp Melanchthon als der bekannteste Humanist seiner Zeit. Sowohl Erasmus von Rotterdam Wir können jetzt die Gewissheit haben, dass wir Gott gefallen. Erasmus von Rotterdam und Martin Luther – Der Sanfte und der Rebell Erasmus von Rotterdam gilt neben Philipp Melanchthon als der bekannteste Humanist seiner Zeit. Gott wusste es vorher und weil er es vorher wusste – wollte er es irgendwie, dass Judas den Herrn verraten sollte. Erasmus von Rotterdam, Enchiridion militis Christiani. ): Es gibt nämlich in der Heiligen Schrift gewisse unzugängliche Stellen, in die wir nach dem Willen Gottes nicht tiefer eindringen sollen und in denen, wenn wir trotzdem einzudringen versuchen, zunehmendes Dunkel uns umfängt, wohl damit wir auf diese Weise die unerforschliche Erhabenheit der göttlichen Weisheit und die Schwäche des menschlichen Geistes erkennen […] Jedesmal also, wenn man bis dahin gekommen ist, dürfte es meines Erachtens wohlbedachter und frömmer sein, mit Paulus auszurufen: „Welch eine Tiefe des Reichtums der Weisheit und  der Erkenntnis Gottes! Erasmus von Rotterdam 1466–1536 Erasmus von Rotterdam, bedeutendster Humanist nicht nur seiner Zeit, geb. Jetzt habe ich Gewissheit. Während Erasmus von Rotterdam die freie Entscheidungsmöglichkeit des Menschen zwischen Gut und Böse als Geschenk Gottes ansah und damit humanistischen Idealen folgte, stritt der Reformator dies ab. […] So steht der menschliche Wille zwischen Gott und dem Satan. Fordert Gott nicht noch mehr? Die von Luther und seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern angestoßene Reformation verändert Kirche und Gesellschaft nachhaltig und führt zur Aufspaltung in verschiedene Konfessionen (katholisch, lutherisch, reformiert). Zunächst nicht in der Sache, aber durch Differenzen in der Vorgehensweise, kam es zum Bruch zwischen den beiden Gelehrten. […] „Warum dem freien Willen etwas zugestehen?“ so fragt man. Welcher Böse würde hinfort noch sein Leben zu bessern trachten? Wer könnte sich überwinden, von ganzem Herzen einen Gott zu lieben, der die Hölle heizte mit ewiger Pein, um dort für seine eigenen Missetaten armselige Menschen zu bestrafen, als freute er sich an ihren Foltern? Die Gebote Gottes zeigen uns unsere Ohnmacht – Luther (S.97f. Paulus sagt, dass durch das Gesetz Erkenntnis der Sünde kommt (Röm 3,20). Trotz dieses unermüdlichen Schaffens schrieb der Reformator 1537 in einem Brief an seinen Freund Wolfgang Capito: „Ich wünschte, dass sie (d.h. die Schriften) alle verschlungen würden. Erasmus im Streit mit Luther "Heiliger Sokrates, bitte für uns!" Auf seiner griechischen Erstausgabe aus dem Jahr 1516 basiert die deutsche Übesetzung des Neuen Testaments von Luther, die dieser in nur elf Wochen vollendete. Denen aber, die willentlich Gutes oder Böses tun, folgt – auch wenn sie an diesem ihren Willen aus eigener Kraft nichts ändern können – natürlich und notwendig Lohn oder Strafe. Wenn du meinst, dass die von uns umkämpfte Sache für die Christen nicht notwendig sei, dann weiche bitte vom Kampfplatz! Ein falsches Bild des christlichen Glaubens – Luther (S.27ff. Die Schrift stellt uns einen Menschen vor, der nicht nur gebunden, elend, gefangen, krank und tot, sondern zu allem Elend durch Satans Wirken obendrein noch derart blind ist, dass er glaubt, frei, glücklich, erlöst, stark, gesund und lebendig zu sein.